Die Weisheit der Ahnen: Wenn Emotionen Generationen überdauern

Die Weisheit der Ahnen: Wenn Emotionen Generationen überdauern

Kannst du dir vorstellen, dass Menschen und Ereignisse aus längst vergangenen Zeiten einen tiefgreifenden Einfluss auf dein Leben haben und dich energetisch blockieren können?

Dass wir unter Umständen nicht nur unsere eigenen Ängste mit uns tragen, sondern dass auch Traumata aus unserer Ahnenreihe in uns liegen? 

Für Claudia Grabe ist dieses Thema jetzt im November besonders präsent – und fließt thematisch in ihre Workshops und Rituale mit ein. Zu dieser Jahreszeit erinnert sie sich auch öfter an ihre eigene Geschichte: „Bei mir war es sicher das Trauma meiner Mutter, die im Krieg bei einem Bombenangriff ihre Mutter verloren hat. Ihr Bruder hat zwar überlebt, aber dabei eine Hand verloren. Das als kleines Mädchen oder als 10/12-Jährige mitanzusehen, ist schlimm. Das ist aber ihre Geschichte“, erzählt Claudia.

Warum sind die Geschichten unserer Vorfahren weiterhin präsent?

Damals blieb für niemanden Zeit, sich mit Ängsten oder Traumata zu beschäftigen, geschweige denn sie aufzuarbeiten. Damals war auch noch nicht die Zeit der Psychotherapie. Andere Dinge standen im Vordergrund, wie der Aufbau Deutschlands, und vieles, vieles wurde verdrängt. Selbst wenn es bei dir nicht die Mutter oder der Vater sind, die den Krieg miterlebt haben, sondern vielleicht die Oma oder der Opa, so sind diese alten Geschichten trotzdem in uns gespeichert: in unseren Zellen, in unserer DNA.

Vielleicht sind so manche Dinge, die wir nicht wirklich verstehen, überliefert. „Meine Mutter hat aufgrund ihrer Erlebnisse viele Ängste entwickelt – und auch an mich weitergegeben. Ich habe diese später mit Therapeuten aufgearbeitet und gelernt, welche dieser Themen eigentlich gar nicht meine sind“, so Claudia. 

„Das vom Kopf zu verstehen, ist das eine. Aber das Körpergedächtnis oder das Herz, der Bauch, ist das andere. Dabei haben mir Rituale und Übungen geholfen, zu erkennen: Was ist mein Wesen? Was kann ich bei ihr lassen und was oder wie bin ich eigentlich wirklich?“

Der lange Einfluss deiner Ahnen

Sich zu öffnen für die eigene Ahnenreihe und ihre energetischen Verbindungen, ermöglicht ein tieferes Verständnis für die Einflüsse auf unser Leben. Dabei ist es aber nicht nötig, alle Beziehungen der Vorfahren vollständig zu analysieren. Das wäre auch ein bisschen viel. Unser Feld der Ahnen, das hinter uns steht, besteht aus 7 Generationen: unsere Eltern, Großeltern, Urgroßeltern, Ur-Ur-Großeltern usw., insgesamt 254 Personen. Das ist unsere eigentliche, direkte Ahnenreihe.

Und der Zeitraum, den wir dann betrachten, bis zur 7. Generation, beläuft sich über mehrere Jahrhunderte zurück, vielleicht bis ins 17. Jahrhundert. 

„Unsere Ahnen lebten also in möglicherweise sehr turbulenten Zeiten! Der zweite Weltkrieg, den meine Mutter erlebt hat, ist da nur die Spitze des Eisbergs. Es wurden in den Jahrhunderten viele Kriege geführt, bis hin zum 30-jährigen Krieg. Religionskonflikte, Entbehrungen, Armut, Krankheiten, Verbrechen, Manipulation, der Kampf ums Überleben war vielfältig und an der Tagesordnung“, erzählt Claudia weiter.

Der Energiefluss der Generationen wurde also nicht nur durch persönliche Schicksalsschläge beeinflusst. Sondern unsere Vorfahren haben viele Dinge erlebt, die wir uns kaum vorstellen können.

Wie kann dir dieses Wissen helfen?

Versuche einmal, diese alten Geschichten nicht zu bewerten – auch nicht die Personen, die mit ihnen belastet waren. Stattdessen kannst du dein Augenmerk darauf legen, die positiven Energien aus dem Ahnensystem zu nutzen. Dadurch können Blockaden gelöst und der Energiefluss gefördert werden. 

Vielleicht sensibilisiert diese Bewusstheit auch für unsere Zeit. Sie ist oft so schnelllebig, so laut, hält so viele Anforderungen an uns bereit, dass wir manchmal genauso schnell, aber auch nachlässig mit unseren Emotionen umgehen, gerade bei unseren Liebsten, der Familie.

Dürften wir vielleicht manchmal innehalten und manche Emotionen hinterfragen? Uns fragen, wessen Emotionen oder Launen sind es eigentlich?
Ist es meine eigene oder ist es die, der Kollegin, des Kollegen, die ich habe so auf mich wirken lassen, dass ich sie zu meiner gemacht habe? 

Und sind wir nicht auch die Ahnen derer, die nach uns kommen?

Kontakt mit deinen Ahnen wird so zu einem mächtigen Werkzeug, um die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu vertiefen und die Zukunft aktiv zu gestalten.

Damit du dich tiefer mit diesem Thema beschäftigen kannst, teilt Claudia im nächsten Beitrag ein besonderes Ahnenritual mit dir.

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Deine Ansprechpartnerin zum Thema: Claudia Grabe, www.glaenzendes.de

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